Warum wollen wir das verhindern?

... oder besser gesagt: "Warum MÜSSEN wir das verhindern?"

Es gibt nur ein paar wenige Argumente, welche die Befürworter dieses Vorhabens bisher anführen konnten. Diese sind allerdings kaum nachvollziehbar und lassen sich leicht widerlegen.

 

So sei man bereits seit zwei Jahren mit der Planung beschäftigt, was ihrer Meinung nach für ausreichend Vertrauen bei allen Betroffenen sorgen sollte.

 

Wir fragen uns hingegen, ob es denn nun nach diesen zwei Jahren nicht doch endlich an der Zeit ist, den erkannten Irrweg zu beenden, statt die Geisterfahrt weiterhin fortzusetzen und weiterhin über die Köpfe der Bürger hinweg zu entscheiden. Braucht Geisenfeld denn wirklich noch mehr Schwerlastverkehr? Wie soll man jemandem Vertrauen schenken, welcher bei erster Gelegenheit und leichtem Gegenwind mit Schadensersatzforderungen droht?

 

Apropos Verkehr:

Bei einer schalltechnischen Untersuchung des "Ingenieurbüros Kottermaier GmbH" vom 13.06.2018 geht man von einer Ankunftsfrequentierung von ca. 660 LKW pro Tag aus. 

 

Ein weiteres Argument der Befürworter bezieht sich auf eine angeblich ausgewogene Planung mit einem vernachlässigbaren Eingriff in die Natur.

 

In der Realität jedoch fehlt der Planung jegliche Balance. So verspricht beispielsweise der Koalitionsvertrag zwischen CSU und Freie Wähler, dass dem Flächenfraß gemeinsam mit den Kommunen Einhalt geboten werden soll. In Ilmendorf jedoch sollen währenddessen zwei monströse Hallen (ca. 200 x 300 Meter) gebaut werden – inmitten freier Natur und landwirtschaftlich genutzter Flächen. Zur Veranschaulichung: Die Ihnen sicherlich bekannte „Thimm-Halle“ in Rohrbach/Bruckbach ist nur halb so groß wie die geplanten Hallen! Halten auch Sie das für eine ausgewogene Planung und keinen Eingriff in die Natur?

 

 

Durch die Ansiedlung eines Logistikunternehmens sollen laut Befürworter viele Arbeitsplätze geschaffen werden.

 

Wie allerdings die einschlägige Fachliteratur preisgibt, befindet sich die Logistikbranche in einem Automatisierungsprozess, d.h. es werden immer weniger Arbeitsplätze geschaffen. Erschwerend kommt noch hinzu, dass die verhältnismäßig wenigen Arbeitsplätze allenfalls im Niedriglohnsektor zu finden sind. Wir können uns beim besten Willen nicht vorstellen, dass dies die Art von Arbeitsplätze ist, mit welchen sich unsere Kinder zukünftig ihren Wohlstand verdienen wollen oder können.

 

 

Neben besagter Arbeitsplätze sollen auch Einnahmen durch die fällige Gewerbesteuer ein großer Vorteil für alle Geisenfelder Bürger sein.

 

Vergleicht man jedoch die Erfahrungswerte aus anderen Gemeinden mit dem hier vorliegenden Fall, zeigt sich, dass das Vorhaben Geisenfelds Einnahmen aus Gewerbesteuern um weniger als 1%/Jahr erhöhen würde. In Anbetracht der massiven Vernichtung unberührter Natur und landwirtschaftlicher Flächen steht dies aus unserer Sicht in keinem akzeptablen Verhältnis. Bei Berücksichtigung der auf die Stadt entfallenden Erschließungskosten ist der Saldo die nächsten Jahre sogar negativ – oder mit anderen Worten: „Wir zahlen drauf!“

Auch Fritz Bauer, Planer vom Planungsbüro KomPlan, ist der Meinung, dass reine Lagerstätten oder Logistikunternehmen zwar viel Flächenverbrauch hätten, aber in punkto Arbeitsplätze und Gewerbesteuer für die Gemeinden nicht viel brächten (Artikel vom 10.01.2019 der Landshuter Zeitung, S.17).

 

Bisher soll noch nicht einmal bekannt sein, um welches Unternehmen es sich handelt. Das Handeln der Verantwortlichen basiert demnach lediglich auf Hoffnungen und Spekulationen. Die Bürger sind an Transparenz und Fakten interessiert. Es kann und darf nicht sein, dass wir 25 Fußballfelder unserer naturbelassenen Freizeit- und Rückzugsräume zerstören lassen sollen, ohne zu wissen, wofür!

 

Das im November 2018 initiierte Bürgerbegehren war sehr deutlich und erfolgreich. In zwei Sitzungen im Dezember blieb der Stadtrat bei seiner Entscheidung, nachdem der Investor massiv mit –dem Grunde nach unhaltbaren- Schadensersatzforderungen gedroht hatte. Deshalb kommt es nun am 17. März 2019 dazu, dass es die Bürgerinnen und Bürger Geisenfelds und dessen Ortsteile selbst in der Hand haben, die Sache zu entscheiden!

 

 

 

Liebe Bürgerinnen und Bürger, helfen Sie mit unsere Kulturlandschaft Hallertau zu schützen. Machen Sie bitte von Ihrem Abstimmungsrecht Gebrauch. Bedenken Sie, dass wir alle und unsere Kinder die Auswirkungen dieser verfehlten Gewerbeansiedlung sehr lange zu spüren bekommen. Zeigen Sie den Verantwortlichen, dass die vorhandene Ansammlung von Logistikern im Stadtgebiet mehr als genug ist!

 

Stimmen Sie mit JA am 17.03.2019 zum STOPP des Vorhabens!

 

 

 

Vielen Dank!

 

 




Auch folgender Beitrag von "quer" aus dem Jahre 2011 zeigt auf eine einerseits humorvolle Darstellung von Gerhard Polt, andererseits auf durchaus ernstzunehmende Art und Weise die Problematik von Flächenfraß auf...